Januar 2013
Politik und Unternehmen starten gemeinsames Projekt zur Umsetzung der Energiewende
Laatzen - Gemeinsam mit einer Reihe von Unternehmen, Verbänden, Landkreisen und Kammern wollen die norddeutschen Bundesländer Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein in den kommenden Monaten eingehend die Aufbau- und Entwicklungschancen einer Wind-Wasserstoff-Wirtschaft als Beitrag für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende im Norden prüfen. Den Startschuss für eine entsprechende Untersuchung durch die beauftragte Ernst & Young GmbH gaben am 17. Januar Arnd Thomas, Vorsitzender des Vereins ChemCoast und Geschäftsführer der Stader Dow Deutschland Anlagengesellschaft, Staatssekretär Dr. Oliver Liersch, Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Andreas Rieckhof, Staatsrat in der Hamburger Wirtschaftsbehörde sowie Hartmut Euler aus dem Wirtschaftsministerium Schleswig-Holsteins. Modellregion für die jeweils zur Hälfte von Politik und Unternehmen finanzierte praxisorientierte Studie wird der Raum Unterelbe sein. Die Koordination des Projekts übernimmt der ChemCoast e. V., eine Initiative des Verbandes der Chemischen Industrie, Landesverband Nord.
„Die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende ist für die chemische Industrie und alle Teile der Bevölkerung von größter Bedeutung. In einem konstruktiven Dialogprozess ist es gelungen, branchenübergreifend alle wesentlichen Akteure entlang der Wind-Wasserstoff-Wertschöpfungskette und die Politik als Sponsoren für ein Projekt zu gewinnen, das uns hier in Norddeutschland nicht nur einen wertvollen Wissensvorsprung bringen wird, sondern auch zum Gelingen der Energiewende beitragen kann. Denn große Mengen Windenergie zu speichern und zeitversetzt nutzbar zu machen, wird ein ganz entscheidendes Erfolgskriterium für die Energiewende werden“, betont Thomas.
Die jetzt gestartete Untersuchung soll ein Gesamtbild der notwendigen Maßnahmen und Rahmenbedingungen für eine wirtschaftliche Produktion und Nutzung von Wind-Wasserstoff - zunächst für die Region Unterelbe - erstellen. Außerdem sollen Anreizsysteme vorgeschlagen werden, die eine wachsende Nutzung von Wind-Wasserstoff in der Wirtschaft unterstützen sowie Empfehlung für die Politik zum Erreichen dieses Ziels erbringen. Bei einem positiven Verlauf der Untersuchung soll mit ersten Umsetzungsmaßnahmen bereits im Sommer begonnen werden.
„Natürlich weiß ich, dass viele Studien unbeachtet in Schubladen verschwinden. Ich bin aber sicher, dass das in diesem Fall anders sein wird, denn diese Untersuchung ist praxis- und ergebnisorientiert angelegt. Es geht um die Erarbeitung klarer Entscheidungshilfen für die Unternehmen und die Politik, die anschließend auf andere Regionen übertragen werden können“, unterstreicht Thomas.
Und nicht nur die Energiewende verleiht der Untersuchung für die unterstützenden Unternehmen aus den verschiedenen Branchen und für die Landesregierungen eine besondere Bedeutung. Es sind auch wichtige Hinweise für zukünftige industriepolitische Weichenstellungen zu erwarten.
Sponsoren des Projekts sind neben den Landesregierungen von Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein: ArcelorMittal Hamburg GmbH, Arge Netz GmbH & Co. KG, Aurubis AG, Bayer MaterialScience AG, BeBa Energie GmbH & Co. KG, Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH, E.ON Gas Storage GmbH, Hamburg Energie GmbH, Handelskammer Hamburg, H&R Ölwerke Schindler GmbH, IVG Caverns GmbH, Industrieverband Hamburg e. V., Kreis Dithmarschen, Landkreis Harburg, Landkreis Stade, Linde AG, Stiftung Offshore Windenergie, Sasol Wax GmbH, Shell Global Solutions GmbH, Solvay GmbH, SWB AG, Vattenfall Europe Innovation GmbH, Wasserstoffgesellschaft Hamburg e. V., Yara Brunsbüttel GmbH.
Gemeinsamer Startschuss
Vertragsunterzeichnung
Renate Klingenberg
Die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende braucht Engagement und innovative Lösungen. Das ChemCoast-Netzwerk setzt auf die vorhandenen Stärken der Region, um mit dem Projekt Windwasserstoff seinen Beitrag zu leisten.
Renate Klingenberg Geschäftsführerin ChemCoast e. V.